Wie kann ich nachhaltig heizen?
Möchten auch Sie in Zukunft ohne fossile Brennstoffe nachhaltig heizen und Warmwasser aufbereiten?Eine der effektivsten Möglichkeiten, nachhaltig zu leben, besteht darin, ganzjährig ohne fossile Brennstoffe zu heizen und Warmwasser aufzubereiten. Sich von fossilen Brennstoffen zu lösen, ist ein Projekt, das sich langfristig lohnt. In diesem Blogbeitrag werfen wir mit Albin Schmidhauser einen Blick in die Vergangenheit. Er hat im Jahr 2020 als einer der Ersten einen Vertrag für einen Anschluss an den Zuger Wärmeverbund Circulago unterzeichnet. Wir wollten von ihm wissen, welche verschiedenen Möglichkeiten des nachhaltigen Heizens ohne fossile Brennstoffe er geprüft hat und weshalb er sich für die thermische Wärmelösung aus dem Zugersee entschieden hat.
Kumuliertes Fachwissen
Albin Schmidhauser wohnt in der Stadt Zug in einem 1961 erbauten Dreifamilienhaus. Obwohl der Brenner seiner fossilen Heizung ausgewechselt wurde, stieg er in den letzten zehn Jahren immer wieder aus. Das war unbefriedigend. Daher suchte Herr Schmidhauser nach einer nachhaltigen Lösung. Für ihn stand fest: Die neue Wärmelösung wird CO2-neutral sein.
Mit Nachhaltigkeit kennt sich Albin Schmidhauser bestens aus. Er war bis zu seiner Pensionierung im Juli 2019 Leiter des Amts für Wald und Wild im Kanton Zug. Davor war er der stellvertretende Kantonsingenieur im Kanton Luzern und Abteilungsleiter Naturgefahren in der Dienststelle für Verkehr und Infrastruktur. So konnte er sein gesammeltes Fachwissen ins Projekt nachhaltige Wärmelösung einfliessen lassen und umsetzen.
Die Evaluationsphase
Zuerst befasste sich Albin Schmidhauser mit den verschiedenen Möglichkeiten des nachhaltigen Heizens. Eine Luftwärmepumpe war ihm zu lärmig und er wusste aus Erfahrung, dass die benötigte Baubewilligung zu Problemen in der Nachbarschaft führen könnte. Eine Grundwasserwärmepumpe war nicht realisierbar, da sein Haus in einer archäologischen Schutzzone liegt und eine Bohrung deshalb nicht bewilligt würde. Aus seiner Zeit beim Kanton Luzern als Verantwortlicher für Holzförderung wusste er, dass Verbünde sehr energieeffizient sind. Da sich die Kantone schweizweit regelmässig austauschen, kam Herr Schmidhauser bereits 2014 mit dem Projekt Circulago in Berührung. Er hatte damit schon sehr früh Kenntnis vom neuen Zuger Wärmeverbund.«Ich war offenbar ein Pionier und wusste nicht, was auf mich zukommen wird. Plötzlich musste ich mit sieben Unternehmen zusammenarbeiten. Aber es hat sich gelohnt.»
Überzeugende Argumente
Nach gezieltem Abwägen aller Vor- und Nachteile hat der Wärmeverbund Circulago das Interesse von Albin Schmidhauser geweckt. Dank seiner Tätigkeit beim Kanton kam es zu einer Verkettung diverser Berührungspunkte und er wusste, dass WWZ im Sommer 2019 ein Baugesuch eingereicht hatte für den Leitungsabschnitt im Perimeter seines Wohnhauses. Deshalb wandte sich Herr Schmidhauser im Frühling 2020 an WWZ. Kurze Zeit später kam es zum Vertragsabschluss. Die Abteilung Wärme und Kälte bei WWZ bestand damals aus vier Mitarbeitenden. Vieles war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss und auch die Kostenfolge konnte nicht klar eingegrenzt werden. Diese lag dann auch einiges über der ersten Schätzung.
Er benötigte einen Planer, einen Heizung-Sanitär, einen Elektriker, einen Kaminbauer und natürlich einen Maurer, sowie einen Landschaftsgärtner, um den Sitzplatz über dem stillgelegten Aussentank wiederherzustellen. Dazu kam, dass die Stadt Zug ihn aufforderte, gleichzeitig einen Meteorwasseranschluss zu legen. Dank diesem Abwassertrennsystem fliesst das Regenwasser direkt in den See. Erfreulicherweise hat sich die Stadt zur Hälfte an den Anschlusskosten beteiligt. Am 13. September 2022 war es endlich so weit: Albin Schmidhauser konnte zum ersten Mal sein Warmwasser mit der Wärme aus dem Zugersee heizen.