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Der Wärmeverbund Ennetsee ist ein zukunftsweisendes Projekt zur Versorgung weiter Teile des gleichnamigen Gebiets im Kanton Zug mit CO2-neutraler Wärmeenergie. Gewonnen wird diese aus der Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage in Perlen. Die Baubewilligungen bis nach Cham liegen vor und die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr 2024.

Im Sommer 2023 nahm die WWZ AG die Transportleitung von Perlen nach Rotkreuz in Betrieb. Die Versorgung vom Wärmeverbund Ennetsee erfolgt mit CO2-neutraler Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia. «Voraussichtlich im Herbst 2026 werden wir die Etappe Rotkreuz-Cham abschliessen und möglichst viele Liegenschaften mit nachhaltiger Fernwärme versorgen», sagt Marcel Fähndrich, Leiter Energie.

Komplexe Bauarbeiten auf der Kantonsstrasse

Für die anspruchsvolle Realisierung der Transportleitung von Rotkreuz nach Cham hat WWZ erfahrene Unternehmen beauftragt. Die spezialisierten Arbeitskräfte befolgen präzise Abläufe. Zuerst müssen sie im Frühjahr 2024 die Installationsflächen für die Leitungen erstellen. Eine kontinuierliche Qualitätssicherung begleitet den Bauprozess. Dies ist aufwendig und beansprucht viel Zeit. Auf der Strecke Holzhäusernstrasse, Chamerstrasse und Luzernerstrasse wird ein Grossteil der Fernwärmeleitung vorgespannt. Das heisst, die Leitung wird aufgewärmt und nach einer definierten Ausdehnung fixiert. Der Zweck dieses Vorspannens besteht darin, sicherzustellen, dass sich die Fernwärmeleitung bei Betriebstemperatur nicht unkontrolliert ausdehnt. Während der Bauzeit regeln zeitweise ein Lichtsignal oder ein Verkehrsdienst den Verkehr.

Die unterschiedlichen Bauweisen bringen einen vom Rohrbau abhängigen Bauablauf mit sich. Anders als bei Werkleitungen wird der Fernwärmeleitungsbau auf dem Abschnitt von Rotkreuz nach Cham in mehreren Etappen durchgeführt. Dies bedeutet, dass der Bau nicht von einem Punkt zum anderen verläuft, sondern schrittweise erfolgt. Die gewählten Etappen ermöglichen eine zeitnahe Überprüfung des Gesamtsystems. Bis im Herbst 2026 wird die gesamte Leitung fertiggestellt und kann mit Rotkreuz verbunden werden.

Spektakuläre Verschiebung der Brücke

Bautechnisch interessierte Personen dürfen sich auf ein faszinierendes Szenario freuen, wenn die Rohrbrücke über die Autobahn A4 mitsamt den Fernwärmerohren versetzt wird. Eine detaillierte Mitteilung erfolgt rechtzeitig vor dem Versetzen der Brücke.

CO2-neutrale Wärmeversorgung in Rotkreuz

In Rotkreuz sind schon diverse Leitungsabschnitte in Betrieb. Im Frühjahr 2024 werden nebst dem Schwimmbad auch verschiedene private Gebäude und einige Gemeindeliegenschaften mit umweltfreundlicher Fernwärme beheizt werden können. Die Versorgung der Grundstrasse mit CO2-neutraler Abwärme läuft bereits seit dem Sommer 2022 und das Zentrum Rotkreuz ist seit dem Frühjahr 2023 angeschlossen.
Der Perimeter bis zur Autobahn wird im Sommer 2024 ebenfalls mit Fernwärme versorgt.

Nicht nur die Fernwärme baut

Gleichzeitig mit WWZ baut auch die Wasserversorgung Rotkreuz ihr Leitungsnetz aus. Mit dem Ausbau der Fernwärmeleitung erstellt die Wassergenossenschaft Rotkreuz auf dem Abschnitt Hofmattstrasse bis Chamerstrasse eine neue Transportleitung. Damit wird das Wasserleitungsnetz in Holzhäusern verstärkt und die Wasserversorgung Rotkreuz sichergestellt. Die Ausführung erfolgt gleichzeitig und koordiniert im gemeinsamen Grabenbau mit dem Fernwärme-Projekt von WWZ.

Information zum Wärmeverbund Ennetsee

In der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen (LU) wird das ganze Jahr Abfall umweltverträglich verbrannt. Dabei entsteht rund um die Uhr Abwärme, die als umweltfreundliche Energiequelle zur Verfügung steht. 
Das Zuger Versorgungsunternehmen WWZ AG strebt mit dem Bau des Wärmeverbunds Ennetsee eine nachhaltige CO2-neutrale Wärmeversorgung von Rotkreuz, Bösch, Hünenberg See, Cham, Städtler Allmend, Äussere Lorzenallmend, Zug und Steinhausen an. Nach Fertigstellung des Grossprojekts spart die Region jährlich rund 12'000 Tonnen CO2 ein. 


Medienkontakt

Judith Aklin
Leiterin Kommunikation